Gestickte Farbenpracht: Seidengewänder der Qing-Dynastie (1644–1911)

Vortrag von Michèle Grieder, Abegg-Stiftung.

Die Qing-zeitlichen Gewänder der chinesischen Oberschicht zeichnen sich besonders durch bunte und aufwendige Stickereien aus. Gestickt mit Seidengarn und Gold auf Seidengrund, zeigen die Dekorationen eine reiche Vielfalt an glückverheissenden Motiven, die das Leben des Trägers positiv beeinflussen sollen. Neben Phönix und Schmetterlingen zwischen Blumen der vier Jahreszeiten, zieren auch taoistische und buddhistische Glückssymbole die Röcke und Jacken der Edeldamen. Solch luxuriöse Gewänder fanden gegen Ende des 19. bis ins 20. Jahrhundert als Exotika Eingang in zahlreiche europäische Sammlungen. Das Rätische Museum besitzt, vornehmlich Dank der Schenkung von Cleria Hoffmeister, eine umfangreiche Sammlung chinesischer Textilien, aus welcher zum ersten Mal einige Stücke im textil- und kunsthistorischen Zusammenhang der Öffentlichkeit vorgestellt werden.