Reiterpistole

Datierung: 2. Drittel bis Ende 17. Jh.
Herkunft: unbekannt  
H1970.967

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1618, vor genau 400 Jahren, brach in Mitteleuropa der Dreissigjährige Krieg aus. Auch der Dreibündenstaat und dessen südliche Untertanengebiete waren von diesem verheerenden Konflikt betroffen.
Der Krieg trieb die Entwicklung und Verbreitung neuer Waffentechniken voran, insbesondere im Bereich der Feuerwaffen. Auch diese Reiterpistole mit selbstzündendem Radschloss stammt aus jener Zeit. Um sie zu laden, zog man das mit einer Feder verbundene Rad mit einem Schlüssel auf. Beim Lösen des Abzuges erzeugte das rotierende Rad Funken, die das Schwarzpulver entzündeten. Damit konnte ein Schuss viel schneller ausgelöst werden als beim herkömmlichen Luntengewehr. Diese leichtere Handhabung ohne brennende Lunte ermöglichte den Bau kleinerer, einhändig bedienbarer Pistolen. Diese modernen Waffen waren zwar teuer, konnten neu aber auch auf dem Pferd sitzend abgefeuert werden.