Kerzengiessform - Objekt des Monats Dezember 2017

Datierung: 18./19. Jh.
Herkunft: Valendas
Inventarnummer: H1961.16

 

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Besonders in der Adventszeit und an Weihnachten sorgen Kerzen für eine festliche Stimmung. Sie stehen im Advent symbolhaft für Jesus Christus, das Licht der Welt.
Was haben die beiden schwarzen Schieferplatten damit zu tun? Sie waren Teil eines lokal angefertigten Geräts, um Kerzen herzustellen. Während anderswo die meisten Kerzengiessformen aus Holz, Metall oder Glas bestanden, verwendete man im Safiental dazu den weichen Bündnerschiefer. Bevor das flüssige Wachs in die Öffnungen eingefüllt wurde, befestigte man die Dochte der fünf Kerzen mit Stiften am unteren und oberen Ende der Form. Nach dem Erstarren des Wachses konnten die Holzzwingen und Schieferplatten entfernt werden.
Vorläufer der Kerzen waren Fackeln in Form eines Scheites, eines mit Fett bestrichenen Zweigs, einer wachsgetränkten Schnur oder eines gerollten Rindenstücks. Die ersten Talgkerzen verbreiteten noch einen üblen Geruch und Qualm. Ende des 15. Jahrhunderts waren Bienenwachskerzen verbreitet und seit Mitte des 19. Jahrhunderts die günstigeren Kerzen aus Stearin und Paraffin.