Fusswärmer - Objekt des Monats Februar 2018

Datierung: 2. Hälfte 19. Jh.
Herkunft: Tamins
Herstellungsort: Lyon
XI.A509

 

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Besonders Frauen plagen sich im Winter mit kalten Füssen. Warum? Ihr Körper besteht nur zu 23 Prozent aus Muskeln, derjenige der Männer hingegen zu 40 Prozent. Daher können Frauen weniger Wärme produzieren.
Gegen kalte Füsse halfen früher die mobilen Fusswärmer, auch Fuss-Stövchen genannt. Die meist reich verzierten Metallbehälter enthielten glühende Holzkohle. Unser Fusswärmer besteht aus Messing und wurde in einer Firma in Lyon maschinell im Pressverfahren hergestellt. Er ist mit einem Traggriff aus Knochen versehen. Auf der Vorderseite sind Löcher für die Luftzufuhr angebracht, in der Mitte des Deckels befindet sich eine verstellbare Öffnung, aus der die Verbrennungsgase entströmten.
Setzte man die Füsse auf den Fusswärmer, behielt man auf kalten Böden, unterwegs in der Kutsche oder in der ungeheizten Kirche warme Füsse. Das Fuss-Stövchen konnte auch unter einen Tisch gestellt werden. Um die Füsse zu wärmen, steckte man sie unter die bodenlange Tischdecke.