Pfosten-Fragmente einer karolingischen Marmorskulptur

Datierung: um oder kurz nach 800
Herkunft: Kathedrale Chur
Inventarnummer: H1969.137 (Kopie), H1969.138 (Original)

 

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Die zwei Fragmente eines Pfostens aus karolingischer Zeit stammen aus der Churer Kathedrale. Es handelt sich um Spolien, d.h. ältere Bauteile, die man bei einem neuen Bauwerk wieder verwendete. Sie waren, zusammen mit vielen anderen, im Chorboden bzw. in den Stufen zum Hochaltar eingebaut, wo man sie um 1852 entdeckte. Ein drittes, bei einem Neubau auf dem bischöflichen Hof entdecktes, zugehöriges Stück befindet sich im Churer Dommuseum.
Der reliefierte Pfosten besteht aus Marmor aus dem Vinschgau. Er gehört zur liturgischen Ausstattung der frühen Kathedrale, seine ursprüngliche Position ist aber unbekannt. Achtblätterige Rosetten in drei Reihen, umwunden von einem schräg verlaufenden Band, schmücken den Pfosten so, dass die Illusion einer Blütengirlande entsteht; vergleichbarer Dekor findet sich auf gleichzeitigen Mosaiken in Kirchen von Rom.
Der Pfosten ist auch auf dem Cover des eben erschienenen Buches «Die frühe Marmorskulptur von Chur, Schänis und dem Vinschgau» von Katrin Roth-Rubi abgebildet, das am 20. September an der Buchvernissage im Rätischen Museum vorgestellt wird.

 

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