Webbrett für Enden-Finken

Objekt des Monats November 2023

Datierung: 19. Jh.
Herkunft: St. Antönien
Inventarnummer: H1966.133–136

Webbrettt


«Sock-Gschdüedle» (Socken-Webstuhl) nannte man im Walserdialekt von St. Antönien dieses hölzerne Gerät zur Anfertigung von «Tapi» (Enden-Finken). Gemeint sind mit dieser Bezeichnung Pantoffeln, die aus Tuchenden (Stoffstreifen) von alten Kleidern gewebt wurden. Das zungenförmige, vorne gezahnte Webbrett ist am Teller über dem Griff mit Holzzäpfchen bestückt, um die Kettfäden aufzuspannen. Der vom Brett abgenommene geflochtene "Socken" wurde schliesslich zu einem Finken zusammengenäht und mit einer Sohle versehen. Auf diesem Webbrett entstanden weder edle noch elegante Produkte, sondern nützliche warme Pantoffeln, recycelt aus wollenen Stoffresten. Doch das Objekt wurde von seinen Besitzern wertgeschätzt und mit geschnitzten Sternen, einem Kreuz, Vögeln und Blumen reich verziert – als Schmuckstück.

 

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