Ostergrüsse
Objekt des Monats April 2025
Ostergrusskarte:
Datierung: 1905
Herkunftsort: Klosters
Inventarnummer: H2025.4
Ostereier:
Datierung: 1860–1898
Herkunftsort: Safien
Inventarnummer: H2011.199, H2011.200, H2011.201, H2011.202, H2011.203, H2011.205

Rund um das Osterfest, das christliche Freudenfest der Auferstehung des Herrn, wurden auch in Graubünden Bräuche gepflegt. In vielen Formen wurden Ostergrüsse ausgetauscht. Unsere Ostergrusskarte des Weltpostvereins wurde 1905 an Barbara Dicht aus Klosters gesandt. Sie war topmodern: Die Ostereier kamen in einem Auto daher – obwohl dieses seit 1900 auf Graubündens Strassen verboten war.
Das Ei als Symbol von Fruchtbarkeit und Lebenskraft eignete sich vorzüglich, Botschaften unter Liebenden oder Freunden auszutauschen. In der Sammlung von Ostereiern aus dem Safiental, die der Volkskundler Paul Zinsli dem Rätischen Museum überlassen hat, finden sich wunderbare Exemplare aus dem 19. Jahrhundert. Gefärbt und kunstvoll verziert mit geritzten oder geätzten Botschaften und Figuren waren sie nicht zum Verzehr bestimmt. Sie wurden zwei Stunden gekocht und so haltbar gemacht.
Sprüche der Eier aus dem Safiental
In meinem Herzen steht geschrieben, dass ich dich allein will lieben.
Mit der Zeit und… Jahren wirst du meine Treu erfahren.
[…] auch du bei dem Gedanken und vergiss auch meiner nicht.
Meine Treue soll nicht weichen bis der Tod das Herze bricht.
Treu schon wem? Treu nur der, der dich liebt! Und nie betrübt.
Andenken von L.N. 1860
Zwei Seelen und ein Gedanke,
Zwei Herzen und ein Schlag!
Wenn dereinst in frohen Stunden,
Deiner Augen flüchtiger Blick,
ungefähr dies Ei gefunden,
denk an mich zurück.
Wandle sorgenfrei und lange deinen Lebenspfad dahin.
Und auf deinem Lebensgange
Pfleg die Blumen die dir blühn.Glück und Segen.
Georg Gredig 1866
Entdecken Sie weitere «Objekte des Monats» >>