Gipsabdruck einer «Tigerspur»

Objekt des Monats September 2020

Datierung: 1974 
Herkunft: Polizeimuseum Chur
Inventarnummer: H2018.776 

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Ein Tiger in Haldenstein?! Für Schlagzeigen in den Medien und Aufregung im Bündner Volk sorgten Anfang September 1974 ein frisch gerissener Rehbock und die Spur eines grösseren Raubtieres. Jäger hatten oberhalb der Rissstelle eine Raubkatze mit kurzen Ohren, starken Pranken, einem langen Schwanz und Streifen am Kopf gesichtet. Nach der Meinung von Fachleuten, darunter der Direktor des Zürcher Zoos, konnte der Biss nur von einer Grosskatze im Ausmass eines Tigers, eines Geparden oder eines Leoparden stammen. Erstaunlicherweise meldete sich auf den Aufruf der Kantonspolizei kein Besitzer des Tieres. Mit Narkosegewehren ausgerüstete Jäger und Polizeibeamte versuchten unter Leitung des Bündner Jagdinspektors erfolglos, den Tiger aufzuspüren. Die Zeitungen verbreiteten fantastische Geschichten zu dieser ungewöhnlichen Wild-Safari. Im Verlauf des Novembers entpuppte sich das Raubtier schliesslich als Hund. Während heute die Wölfe am Calanda die Gemüter erregen, erinnert der von der Polizei erstellte Gipsabdruck seiner Spur an den «Tiger von Haldenstein».

 

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