Mineralwasserflasche

Objekt des Monats August 2019

Datierung: um 1960
Herkunft: Val Sinestra, Sent
Inventarnummer: H1988.392

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Im Val Sinestra bei Sent im Unterengadin entspringt die Ulrich-Quelle, die früher für Bade- und Trinkkuren genutzt wurde. Die heilende Kraft des arsenhaltigen Eisensäuerlings war schon seit dem Mittelalter bekannt. Das «starke Wasser» half bei Nervenkrankheiten, Blutarmut, Hautleiden und Rheuma. Mit dem steigenden Interesse an Heilquellen wurde das Wasser analysiert und 1904 im Val Sinestra das erste Berghaus errichtet. Nun begann man das Heilwasser in Flaschen abzufüllen und erfolgreich zu verkaufen.

1912 wurde das vom St. Moritzer Architekten Karl Koller im Jugendstil gebaute Kurhaus Val Sinestra eröffnet. Es erlebte im Laufe der Jahrzehnte Blütezeiten, aber durch die Weltkriege und die schwierige Wirtschaftslage auch zahlreiche Krisen. Wegen der zu hohen Unterhaltskosten des Gebäudes und der Quellen wurde der Kurbetrieb 1972 eingestellt. Seit der Zerstörung der Trinkhalle durch eine Rüfe, fliesst das orangefarbene Quellwasser unter dem heutigen Ferienhotel ungenutzt in den Bach. Die Erinnerung an die Kurgäste bleibt aber erhalten, denn in der ehemaligen Bäderetage spukt angeblich der Hausgeist Hermann...

 
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