Aspirintabletten

Objekt des Monats Februar 2019

Datierung: 1915-1925 
Herkunft: Usines du Rhône, France
Inventarnummer: H2018.61

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Als vor 100 Jahren weltweit die Spanische Grippe wütete, war auch Graubünden stark betroffen. 860 Menschen fielen ihr zum Opfer. Die Ärzte waren gegen die Wucht der Pandemie machtlos. Da keine der bekannten Therapien wirkten – Antibiotika gab es noch nicht –, verschrieben sie hohe Dosen der damalige «Wunderdroge» Aspirin. Dieses Medikament wurde zentral im Kampf gegen die Spanische Grippe, da es zumindest das Fieber senkte und Schmerzen linderte. Zum Einsatz kamen auch Chinin, Arsen, Strychnin, Morphium oder gar Quecksilber. Als Hausmittel war das ausgiebige Trinken von Alkohol verbreitet.
Wegen der Ansteckungsgefahr erliess der Kleine Rat am 25. Juli 1918 ein kantonales Ansammlungsverbot. Teilweise wurden Schulen geschlossen und verschiedene öffentliche Gebäude als Notspitäler eingerichtet. In Chur diente dafür die Bündnerische Frauenschule an der Loëstrasse. Bis Ende Januar 1919 wurden darin 267 Patienten gepflegt, von denen 16 starben.

 

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