Uniform eines Postkondukteurs

Objekt des Monats Juni 2019

Datierung: um 1920
Herkunft: Davos
Inventarnummer: H1999.1376

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Vor hundert Jahren, am 15. Juni 1919, wurde die erste Postauto-Linie Graubündens von Reichenau nach Flims Waldhaus eröffnet. Im Winter verkehrte weiterhin die Postkutsche. Während die Pferdepost für die 13 km lange Strecke 2 Stunden 50 Minuten benötigte, dauerte die Reise mit dem Car-Alpin, einem umgebauten Militärlastwagen, nur noch 1 Stunde 10 Minuten. Begleitet wurde der Postautokurs jeweils von einem Kondukteur, der auf der Uniform aus blauem Wolltuch eine grosse Silberplakette trug. Er war verantwortlich für die Billettkontrolle, das Auf- und Abladen des Gepäcks und der Postsäcke sowie für die Bremsvorrichtung des Anhängewagens. Zu den beruflichen Strapazen gehörte auf der holprigen Fahrt auch der Staub der Naturstrassen.                       
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Graubünden wegen Sicherheitsbedenken grosse Widerstände gegen die Einführung des Automobils. Am 17. August 1900 verbot die Kantonsregierung das Fahren mit Automobilen auf sämtlichen Strassen. Es dauerte 25 Jahre und brauchte 10 Volksabstimmungen, bis am 21. Juni 1925 in Graubünden dem privaten Autoverkehr freie Fahrt gewährt wurde.
 
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