Bündnerpfeife

Objekt des Monats März 2020

Datierung: 1. Hälfte 20. Jh.
Herkunft: Tumegl/Tomils
Inventarnummer: H1983.406

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Seit dem 17. Jahrhundert rauchten in den alpinen Gebieten sowohl Männer als auch Frauen bei den bäuerlichen Arbeiten die Pfeife. Bei Brandgefahr wurde der Tabak gekaut oder geschnupft. Tabak war nicht nur ein Genussmittel, sondern galt auch als Heilmittel gegen Husten, Gicht, Magenkrämpfe, Kopfschmerzen und als Schutz gegen ansteckende Krankheiten. Erst im 19. Jahrhundert entdeckten Wissenschaftler das in der Tabakpflanze enthaltene Nervengift Nikotin. Bis die schädliche Wirkung des Rauchens allgemein bekannt wurde, dauerte es noch wesentlich länger.

Die sogenannte Bündnerpfeife ist eine lange, hängende Pfeife. Sie besteht aus einem bauchigen Kopf aus Bruyèreholz mit Deckel, dem Pfeifenrohr aus Hasel und dem Mundstück aus Horn. Der Pfeifenkopf ist mit der Schnitzerei eines balzenden Auerhahns verziert. Pfeifenmacher gab es z.B. in Disla bei Disentis, Trun, Obersaxen und in St. Antönien. In den 1930er Jahren rauchten noch hauptsächlich ältere Leute und Bauern, vereinzelt auch Frauen, die Pfeife. Allmählich führte die jüngere Generation in den Städten und in den Kurorten das Rauchen von Zigaretten ein.


 
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