Vogelorgel, Serinette

Objekt des Monats Mai 2022

Datierung: Frankreich, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
Herkunftsort: Chur
Inventarnummer: H2001.441

Vogelorgel
 
Ein heute fast vergessenes Musikinstrument ist die Vogelorgel, französisch Serinette genannt. Die kleinen Drehorgeln wurden im 18. Jahrhundert ursprünglich gebaut, um Singvögeln wie Girlitzen oder Zeisigen, die in Käfigen gehalten wurden, Melodien beizubringen. Zum Abspielen der Töne drehte man mit Hilfe der Handkurbel eine Walze mit darauf montierten Metallstiften, und gleichzeitig wurde der Blasbalg betätigt, der den Wind für die neun Orgelpfeifen erzeugte. Im 19. Jahrhundert diente die Serinette häufig als Unterhaltungsinstrument in bürgerlichen Salons. Auf der Innenseite des Deckels unserer Vogelorgel ist die Liste der acht populären Melodien angebracht, die durch das Verschieben der Walze zur Auswahl standen: z.B. «Entre Paris et Lyon», «belle Hélène», Polka, Valse. Als die ersten Phonographen aufkamen, verlor die Serinette wie auch andere mechanische Musikautomaten an Bedeutung.

 

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