Perlkranz, Grabschmuck
Objekt des Monats November 2014
Perlkranz, Grabschmuck aus Draht und farbigen Glasperlen
Datierung: Mitte 20. Jh.
Herkunftsort: Valendas
Inventarnummer: H1978.585
An Totengedenkfeiern wie Allerheiligen (1. November), Allerseelen (2. November) und dem Totensonntag (Sonntag vor dem 1. Advent) werden die Gräber mit Kerzen als Symbol für das ewige Licht und mit Kränzen als Symbol für das ewige Leben geschmückt.
Perlkränze, Vorläufer der heutigen Grabkränze, waren zwischen 1870 und 1950 ausgehend von Frankreich in ganz Europa verbreitet. Sie dienten als Dauergrabschmuck oder man brachte sie an den Totengedenktagen auf den Friedhof. Die filigranen Perldrähte, Kranzkörper, Blätter und Blüten wurden von Frauen und Kindern in Heimarbeit angefertigt. Das Binden der Kränze erfolgte in kleinen Fabriken in Böhmen, im Schwarzwald oder im Elsass. Ins Zentrum der Kränze wurden vielfach ovale Mittelstücke mit Heiligenbildern, Engeln oder Sinnsprüchen eingearbeitet. Obwohl Perlkränze seit den 1930er Jahren als Kitsch empfunden und in Friedhofsverordnungen verboten wurden, zierten sie bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bei Katholiken wie Protestanten vereinzelte Gräber.
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