Wagenrad

Objekt des Monats August 2025

Datierung: 18. Jahrhundert
Herkunft: Tschappina
Inventarnummer: H1984.951

Wagenrad
Mistkarren
Zweirädriger Mistkarren mit Bretterkasten, Vrin.
(Scheuermeier, Bauernwerk, Illustrationsband II, S. 137)

Das sogenannte «deutsche» Rad, auf romanisch «roda a moda tudestga», oder «roda da cruschs» ist aus Eschenholz gefertigt. Die Parallelspeichen aus zwei behauenen und zwei runden Hölzern sind gekreuzt angeordnet und verbinden die zentrale Holznabe mit den vier Teilen der Felge. Diese wurden durch Steckelemente verbunden. Bei unserem Rad wurden alle 

Speichen, sowie ein Felgenteil nachträglich ergänzt.
Solche einfachen Räder wurden von den Bauern selbst hergestellt. Sie halten ohne Nägel oder Schrauben in sich zusammen und weisen keinen Eisenbeschlag auf. Daher werden sie auf romanisch auch «rodas sculzas» oder «roudas scuzas», deutsch «barfüssige Räder», genannt. In verschiedenen Regionen wurden sie, je nach Topografie, für vierrädrige oder zweirädrige Heuwagen, sowie für Mistkarren verwendet. Für diese Wagen oder Karren findet sich eine Vielzahl von Bezeichnungen wie «char», «charretta», «carrötsch», oder auch «biert» oder «bert». Oft wurden ihnen Tiere vorgespannt. Je nach Aufbau dienten sie dazu, Heu, Steine oder Erde zu transportieren oder Mist auf die Felder auszubringen.

 

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