Wurstmaschine

Objekt des Monats Januar 2023

Datierung: 19./20. Jh.
Herkunft: Graubünden
VIII.230

     Festtagsprogramm
 
Bei der winterlichen Hausmetzgete wurde die Fleischmischung zur Herstellung von Würsten mithilfe der Wurstmaschine in den Darm gepresst. Neben den verschiedenen Hauswürsten gibt es seit 1878 in Chur eine ganz besondere Wurst, die als dicker Mocken auf den Teller kommt: die Beinwurst. Was heute als Delikatesse gilt, war ursprünglich eine Gesindewurst. Sie enthält neben grob geschnittenem Schweinefleisch auch Schnörrli, Schwarte und Knochen, welche ihr den Namen gaben. Die Zutaten werden gewürzt, im Veltliner Wein gebeizt, in einen Kalbsbodendarm gefüllt und geräuchert. Bis zu vier Stunden dauert die Kochzeit der Beinwurst.
Gegessen wird sie am jährlichen feucht-fröhlichen «Beinwurstabend», zelebriert vom Churer Männerchor und anderen Bündner Vereinen und Gesellschaften, auch in anderen Kantonen. Dabei macht die reine Männerrunde bissige Sprüche über Politik und Gesellschaft und singt das traditionelle Beinwurstlied. Gefährlich ist es, die pralle Wurst anzuschneiden. Gegen Spritzer hilft, die Anstichstelle mit Brot abzudecken.

 

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