Nadeletui
Objekt des Monats März 2025
Datierung: 1. Hälfte 19. Jahrhundert
Herkunftsort: Klosters
Inventarnummer: H2007.14

Das kostbare Silberetui in Fischform ist ein Behälter für Sticknadeln. Die Gelenke des Fisches sind beweglich, die Schuppen sind graviert und die Augen zieren rote Edelsteine. Das Lederetui für den Nadelbehälter ist mit Seide gefüttert.
Das Besticken ist ein letzter Schritt in der Herstellung von Textilien und somit ein Zeichen von Wohlstand. Im bäuerlichen, im bürgerlichen wie im grossbürgerlichen Umfeld stickten Mädchen und Frauen für ihre Aussteuer und für den Wäscheschrank. Der häusliche Stickunterricht gehörte zur Grundausbildung der Mädchen und diente der Erziehung auf ein Weiblichkeitsideal hin. Zudem konnten sie ihre manuellen Fähigkeiten vertiefen. Bürgerliche Frauen waren von schwerer Arbeit befreit. Die Stickerei bot ihnen ein akzeptiertes Beschäftigungsfeld, um zur Repräsentation ihrer Familie beizutragen.
Ein silberner, aufwändig gefertigter Nadelbehälter aus Klosters zeugt von der hohen Stellung der Stickerei als Verzierungstechnik wie auch vom Reichtum der Familie, in der das Etui in Gebrauch war.
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