Chemikalienflasche mit Speziallack für Autochromplatten
Objekt des Monats Oktober 2025
Datierung: ca. 1910–1940
Herkunft: Sammlung Carl Georg Bernhard, Villa Svea, Masanserstrasse 114, Chur
Inventarnummer: H2016.212
Die Chemikalienflasche stammt aus dem Fotolabor von Carl Georg Bernhard (1858–1939). Sie enthält einen Speziallack, der für die Autochrom-Fotografie verwendet wurde. Dieses Verfahren wurde 1903 von den Gebrüdern Auguste und Louis Lumière in Lyon entwickelt und war eine frühe Methode zur Herstellung farbiger Diapositive. Die Firma Lumière verkaufte ab 1907 Autochromplatten mit einer Anleitung zur Herstellung der für die Entwicklung nötigen Chemikalien. Damit das entwickelte Bild am Schluss des Prozesses auf der Platte haften blieb, musste diese lackiert werden. Dieser Lack konnte als «Bain J Vernis pour les plaques Autochromes» auch fixfertig gekauft werden. Bernhard, Gründer und Teilinhaber der Schokoladenfabrik Chocolat Grison, gehörte zu den ersten in Graubünden, die mit der Autochrom-Technik farbige Diapositive herstellten. Seine Bilder erregten grosse Aufmerksamkeit. Er veranstaltete Projektionsabende, an denen er das Verfahren vorstellte und den begeisterten Zuschauern seine Landschafts- und Reisefotografien präsentierte. Als die Villa Svea 2016 verkauft wurde, übernahm das Rätische Museum die gesamte Dunkelkammer des Erbauers. Zwei Diapositive sind im 3. Stock ausgestellt.
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