Jubiläumsausstellung: Die Wunderkammer
Seit der Barockzeit präsentierten Fürsten oder vermögende Bürger vielerorts gerne aussergewöhnliche Objekte in sogenannten Wunderkammern: Naturalien, Kunstobjekte, Antiquitäten und Kuriositäten. Hier kam alles in bunter und faszinierender Mischung zusammen.
Das moderne Museum, wie wir es heute kennen, ist eine bürgerliche Erfindung des 19. Jahrhunderts. In ganz Europa entstanden damals neue Ausstellungshäuser. Auch das Rätische Museum entstammt jener Zeit: Der Jurist, Historiker und Politiker Peter Conradin von Planta-Zuoz (1815–1902) initiierte eine «Bündnerische Stiftung für Wissenschaft und Kunst» mit dem Ziel, ein Museum zu gründen. Damit wollte er der anhaltenden Abwanderung wertvollen Kulturgutes aus Graubünden entgegenwirken. Am 8. Juni 1872 eröffnete das Rätische Museum im Erdgeschoss des Hauses Buol seine erste Ausstellung. Seither werden hier Objekte zur Geschichte Graubündens gesammelt. Mittlerweile umfassen die Bestände rund 100 000 Objekte.
Zum Jubiläum laden wir Sie ein auf eine Entdeckungsreise durch die Museums-Schätze anhand von 150 ausgewählten Exponaten. Für jedes Jahr seit der Eröffnung wurde ein Objekt ausgewählt, das in jenem Jahr den Weg in die Sammlung fand. So zeigt die Ausstellung einen repräsentativen Querschnitt: Kostbares, Altes und Seltenes findet sich hier genauso wie Überraschendes, Banales oder Schräges, alles nebeneinander, ganz im Stil der einstigen Wunderkammer. Die vielen kleinen Geschichten, die so erzählt werden, vermitteln nicht nur spannende Einblicke in die Vergangenheit, sondern schlagen auch sammlungsgeschichtlich den Bogen von den Ursprüngen bis zum heutigen historischen Museum Graubündens und seinen Aufgaben.
Im Mediaguide finden Sie die 150 Objekte und dazugehörigen Texte.