Tschako der französischen Armee

Objekt des Monats April 2022

Datierung: Modell 1821
Herkunftsort: Malans
Inventarnummer: H2007.93

Tschako
 
Diese Kopfbedeckung war einst Teil einer Militäruniform. Die weisse Kokarde als Erkennungszeichen sowie der Wollpompon oder die Feder fehlen hier. Dennoch zeigen der glänzende Haarfilz, das Goldband, das feuervergoldete Schild mit den Lilien und die Schuppenbänder, dass es sich um den Tschako eines höheren Offiziers des 4. Schweizer Linienregiments in französischen Diensten handelt. Dieses Regiment stand unter der Führung des Kommandanten Franz Simon von Salis-Zizers (1777–1845). Nach Napoleons Verbannung unterzeichnete die Schweiz 1816 einen Soldvertrag mit Frankreich für sechs Regimenter mit insgesamt 14'000 Soldaten. Während der Julirevolution 1830 wurde jedoch Karl X., der letzte Bourbonen-König, gestürzt. Dabei fielen 300 Schweizer bei der Verteidigung des Louvre und der Tuilerien. Die eidgenössische Tagsatzung rief daraufhin alle Regimenter zurück und setzte damit den Fremden Diensten für Frankreich ein Ende. Von nun an dienten Schweizer nur noch in der 1831 gegründeten französischen Fremdenlegion.

 

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