Kehrichtkübel

Objekt des Monats August 2020

Datierung: Mitte 20. Jh. 
Herkunft: Chur
Hersteller: J. Ochsner AG, Zürich
Inventarnummer: H2005.105 

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Der Wagner Jakob Ochsner entwickelte 1897 in seiner Zürcher Firma das staubfreie Entsorgungssystem «Ochsner», das wegweisend für die Kehrichtabfuhr wurde. Viele Schweizer Städte führten Ende der 1920er Jahre sein System mit normierten Blecheimern und Kehrichtwagen ein. Während Jahrzehnten durften nur die originalen, mit Zeitungspapier ausgekleideten Ochsnerkübel verwendet werden. Mit dem Klappdeckel und Bügel waren sie so konstruiert, dass man sie an den Kehrichtwagen hängen konnte. Durch die Betätigung eines seitlichen Hebels öffnete sich im Wagen ein Schiebedeckel, worauf der Kübel gekippt und sein Inhalt in die Öffnung geleert wurde.
Ende der 1970er Jahre verschwand der Ochsnerkübel vom Strassenrand, er wurde vom Abfallsack aus Plastik abgelöst. 2011 erreichte er jedoch durch eine Re-Edition aus Edelstahl in der Verwendung als Blumentopf, Komposteimer, Schirmständer oder Hocker Kultstatus. Der Name ist auch dank der erfolgreichen Berner Mundart-Band «Patent Ochsner» bis heute bekannt geblieben.

 

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