Spazierstockflöte, «Csakan»

Objekt des Monats Mai 2023

Datierung: 1. Hälfte 19. Jh.
Herkunft: Chur
XI.187

Spazierstockflöte
Begleitmusik beim Wandern gab es schon zur Zeit des Biedermeier. Ungarische Instrumentenbauer entwickelten um 1800 den «Csakan», eine Quer- oder Blockflöte, die in einen Spazierstock mit Spitze am unteren Ende integriert war. Damit konnte man unterwegs oder in einem Gasthaus spontan musizieren. In Wien und Umgebung waren Spazierstockflöten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr populär. Mit der Zeit kamen zu den Grifflöchern eine oder mehrere Klappen hinzu.

Verschiedene Komponisten, darunter auch Johann Strauss, schrieben anspruchsvolle Kompositionen für eine oder mehrere Csakan, auch mit Gitarren-, Klavier- oder Streicherbegleitung. Unsere Stockflöte ist eine Querflöte. Die Csakan-Mode währte etwa vierzig Jahre, bis 1850. Im Zuge der historischen Aufführungspraxis wurde die Spazierstockflöte neu entdeckt. Ihre Töne kann man heute wieder im Konzertsaal hören.

 

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