Fasnachtsmaske

Objekt des Monats Februar 2022

Datierung: um 1925
Herkunftsort: Domat/Ems
Hersteller: Albert Anton Willi (1872–1954), genannt Natè
Inventarnummer: VIII.231a

 Fasnachtsmaske

Solchen hässlichen Fratzen konnte man bis in die 1960er Jahre an den Fasnachtsumzügen in Domat/Ems begegnen, als junge Männer mit Holzlarven des Emser Maskenschnitzers Albert Anton Willi unterwegs waren. Dieser knüpfte mit seinen Werken nicht an eine Tradition an, sondern liess sich durch die Natur und seine Fantasie inspirieren. Die Masken halfen ihm, der selber gerne Kinder erschreckte, seine eigenen Ängste zu verarbeiten. Als Waldarbeiter und Wegmacher fand Albert Willi bei Gelegenheit das passende Holz dazu.
Im eigenen Dorf wurden die Masken zu seinen Lebzeiten wenig geschätzt, hingegen interessierten sich Museumsdirektoren dafür. Der wichtigste Gönner von Albert Willi war Baron Eduard von der Heydt, der über 30 Willi-Masken für die Sammlung des Museums Rietberg in Zürich ankaufte. Antiquitätenhändler machten mit den «uralten» Bündner Masken ihre Geschäfte. Viele Exemplare gelangten nach Deutschland, Frankreich, Afrika und Amerika. Insgesamt stellte Willi etwa 400 einzigartige Masken her. 1972 und 1997 wurde sein Schaffen in Ausstellungen in Domat/Ems gewürdigt.

 

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